Im Rahmen der Anti-Gewalt-Tage
ZONTA says NO-Aktionstag am 30.11.2024
Zonta Club Potsdam zu Gast in der Villa Schöningen
Das ist eine Zonta says No-Veranstaltung der etwas anderen Art. Diesmal setzen wir uns mehr intellektuell mit dem Frauenbild im Allgemeinen, ihrer Stellung in der Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte und dem damit einhergehenden Wandel ihrer Rolle auseinander.
Religiöse und gesellschaftliche Normen haben dabei einen großen Anteil am Bild der Frau. Im Zuge dessen blicken wir zurück und in die Gegenwart um abzugleichen, was sich verändert hat, wo wir gerade stehen und was für die Zukunft wichtig wäre.
Wir beginnen mit dem Besuch durch die Ausstellung »Stoff. Textil und der Weibliche Akt« in der Villa Schöningen. Die Kuratorin Pola van den Hövel wird uns durch die Ausstellung führen. Im Anschluss daran ergänzen kurze Wortbeiträge zu »Gewalt an Frauen in der Kunst« und zur »Aktuellen Faktenlage zu Gewalt an Frauen« vom Zonta Club Potsdam das Programm. Eine offene Gesprächsrunde für Fragen und Anregungen kann danach im dort ansässigen Café pedales stattfinden. Mit dem Eintritt sind Kaffee und Kuchen inbegriffen.
»Die Ausstellung betrachtet die Darstellungstradition des weiblichen Akts in Verbindung mit dem künstlerischen Abbilden von Textilien. Kleidung, Stoffe und Draperien in den Werken, sei es in historischen Gemälden oder zeitgenössischen Fotografien, prägen bis heute die Darstellung des weiblichen Körpers – und betonen, verbergen oder zensieren gar die Nacktheit. Mit Werken u.a. von Lucas Cranach, Rembrandt, Paula Modersohn-Becker, Cindy Sherman. Zudem wird auch eine Installation der Künstlerin Sophie Utikal im historischen Park der Villa Schöningen gezeigt. Insgesamt sind 43 Werke zu sehen.« so die Kuration der Villa Schöningen: Sonia González und Pola van den Hövel.
Mit dem Wortbeitrag »Gewalt an Frauen in der Kunst« möchte Anja Cramer, Vorstandsmitglied des Zonta Clubs Potsdam, auf eine herausragende Künstlerin aufmerksam machen, die eine Vorreiterin und starke Frau war, die leiblich Gewalt erfahren und in ihrer Kunst verarbeitet hatte. »Am Beispiel der Malerin Artemisia Gentileschi kann man sehr gut ablesen welche Rolle gesellschaftliche Normen im Selbstverständnis der Frau und deren Akzeptanz spielen, mit welchen Hindernissen eine Frau konfrontiert wurde um selbständig und unabhängig agieren zu können. Im Vergleich damals und heute sind die Rechte einer Frau nun besser geschützt und das, was die Künstlerin erdulden und erleiden musste, kein gesellschaftlich anerkannter Umgang mehr.«
Gewalt an Frauen ist ein Problem, das sich schon seit vielen hundert Jahren in unserer Gesellschaft befindet. Die Rolle und das Selbstverständnis der Frau hat sich mittlerweile sehr verändert, jedoch ist sie noch immer vor abscheulichen Taten nicht gefeit. Es gibt nach wie vor zu viele Übergriffe, vor allem in Partnerschaften. Ekaterina Lange, Vorstandsmitglied des Zonta Clubs Potsdam beschreibt, auf Basis der Datenerfassung von 2023 des BKA, die momentane Situation von Frauen in Deutschland. (ac)
Weitere Informationen
Bericht des BKA: externer Link
Villa Schöningen: externer Link
Informationen zu Artemisia Gentileschi 1593 – 1653,
»Vorreiterin und beispielhafte starke Frau – eine Kämpferin«, Kunstmagazin »art«
PDF zum Dowload folgt in Kürze
Sehenswerte Dokumentationen zu dieser Künstlerin:
Verbrechen und Kunst im Barock – Der Fall Artemisia Gentileschi, arte
verfügbar bis 14.02.2025
Starke Frauen, unbekannte Künstlerinnen, arte
verfügbar auf YouTube
UN WOMEN DEUTSCHLAND schreibt:
»Formen von Gewalt gegen cis- und trans-Frauen, Mädchen und nicht binäre Menschen sind vielfältig. Die wohl am stärksten verbreitete Form geschlechtsspezifischer Gewalt ist partnerschaftliche Gewalt: allein vergangenes Jahr litten weltweit 243 Millionen Frauen und Mädchen unter Partnerschaftsgewalt.
Frauen und Mädchen erfahren jedoch auch in anderen Kontexten Gewalt: In bewaffneten Konflikten und in Friedenszeiten, innerhalb der Familie, am Arbeitsplatz, auf der Straße. Formen geschlechtsspezifischer Gewalt reichen von subtileren Formen wie Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen zu sexualisierten Belästigungen und Übergriffen, Gewalt in der Geburtshilfe, Schlägen, Vergewaltigungen, Zwangsheiraten, bis hin zu Genitalverstümmelung, Frauenhandel und Mord. Auch digitale Gewalt weitet sich immer mehr aus.«
ZONTA UNION schreibt:
ISTANBUL-KONVENTION UMFASSEND UMSETZEN
Seit dem 1. Februar 2018 ist die Istanbul-Konvention auch in Deutschland geltendes Recht. Die Union deutscher Zonta Clubs macht sich seit 2021 mit der Zonta Says NO-Kampagne für die in Artikel 10 der Konvention geforderte Einrichtung einer bundesweiten staatlichen Koordinierungsstelle stark.
Unser Ziel: Die Umsetzung der bisher noch fehlenden und in Artikel 7 geforderten ressortübergreifenden Gesamtstrategie zur umfassenden Umsetzung dieser Istanbul-Konvention.
Entsprechende Initiativen mit anderen Organisationen stehen daher im Mittelpunkt unserer Aktionen.
I. GEWALTHILFEGESETZ JETZT!
UNSERE FORDERUNGEN AN DIE BUNDESREGIERUNG
Die Istanbul-Konvention ist seit 2018 geltendes Recht in Deutschland. Der Anspruch jeder von Gewalt betroffenen Frau auf Schutz und Beratung sind hier festgeschrieben. Auch im Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 wurde die Verabschiedung eines Gewalthilfegesetzes vereinbart, doch bis heute gibt es kein offizielles Gesetzgebungsverfahren – und die Zahlen der von Gewalt betroffenen Frauen steigen.
Am 23.09.2024 forderte die Union deutscher Zonta Clubs Bundeskanzler Scholz brieflich auf, das Koalitionsversprechen endlich einzulösen. Außerdem zeichnet sie Appelle anderer Organisationen in gleicher Sache.
II. POSTKARTEN- UND SOCIAL MEDIA-AKTION
Fordern auch Sie das Gewalthilfegesetz – Jetzt! – Unterzeichnen Sie die Petitionen !!!
Gewalt gegen Frauen kostet Leben – und Geld.
In gleicher Sache; der Brandbrief des Deutschen Frauenrats braucht auch noch mehr Unterschriften.
Lesen Sie das WirALLE-Manifest!